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Vor sehr, sehr langer Zeit lebte am Lughgebirge in einem Kloster der
ehrwürdigste Priester Kattah-Mun-Ha. Er war der ehrwürdigste von allen Priestern
im Kloster und hatte sein Leben und Denken der Göttin der Seelenwanderung "Tsun
Kyankze" geweiht. |
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Die Göttin hatte strahlend blaue Saphiraugen und es wird überliefert, dass durch
sie jeder gläubige Mönch nach seinem Tod in einem Tier weiterlebt. Mun-Ha hatte
einen Kater namens Sinh, der ihm als Orakel diente und ein treuer Begleiter war.
Sinh war rein weiß am Körper und hatte gelbe Augen, nur die Pfoten, die Ohren,
die Nase und er Schwanz waren Braun wie die Erde welche sie berührten. Eines
Tages wurden die um das Kloster gelegenen Dörfer durch Feinde aus dem Siam
angegriffen, so das auch die Gefahr für die Kittah-Mönche und ihr Kloster
entstand. |
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In diesem Augenblick starb der ehrwürdige Mun-Ha und hinterließ die
verzweifelten Kittah-Mönche, die nun ohne Großlama waren. Genau in diesem
Augenblick geschah das Wunder der direkten Seelenwanderung; mit einem
leichfüßigen Sprung setzte sich Sinh, der Kater, auf das Haupt seines
verstorbenen Herrn. Der Kater blickte der Göttin Tsun Kyankze direkt in die
Augen und plötzlich wurde sein Fell goldgelb und seine Augen erstrahlten in
tiefstem Blau. Seine Pfoten jedoch, mit denen er seinen geliebten Herrn
berührte, wurden zum Zeichen der Reinheit der Seele schneeweiß. Nun wandte Sinh
seinen Blick zum Südtor und zu den Kittah-Mönchen. Diese verstanden ihn sofort,
schlossen die Tür und waren vor den feindlichen Angreifern geschützt. Weitere
sieben Tage blieb Sinh bewegungslos bei seinem toten Herrn sitzen, dann starb
auch er und nahm die Seele Mun-Has mit sich ins Paradies. |
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Nach weiteren sieben Tagen sollte aus allen Kittah-Mönchen der Nachfolger
Mun-Has gewählt werden. Alle Mönche versammelten sich, um Hilfe bittend, um die
Götterstatur Tsun Kyankze. Da kamen alle Katzen des Tempels herein, alle hatten
goldgelbes Fell und blaue Augen. Als Zeichen ihrer Reinheit hatten sie alle
weiße Pfoten. Lautlos umringten sie den jüngsten aller Priester und bestimmten
somit den Nachfolger Mun-Has.
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Die Legende sagt: Stirbt eine heilige Katze im Tempel Lau Tsun, so nimmt sie die
Seele eines verstorbenen Kittah-Mönchs mit, die so für immer Eingang ins
Paradies findet und ihren Platz an der Seite des Gottes Song Hoi, dem Gott alles
Goldenen einnimmt. Aber wehe dem, der eine solche Katze tötet - er wird tausend
Qualen erleiden, bis die Seele, die in dieser Katze wohnte, ihm verzeiht ... |
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Verfasser leider unbekannt ... |
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